D6CFGCC/G
[Verse]
C/GDA
An einem trüben Tag, als er gerade vierzehn war
GCFC
Eben wuchs auf seiner Brust das erste blasse Haar
C/GDA
Spielte er für sich im Wald, da rief sein Vater ihn herein
GCFC
Brachte ihn zu seiner Mutter, ließ ihn dann mit ihr allein
DCG
Den Kopf mit Waldgeschichten vollgestopft bis an den Rand
DCGA
Drei Federn noch im Schopf, Pfeil und Bogen in der Hand
FGCA
Stand er da ganz nackt und seine knochige Gestalt
FAD6C/G
War von Kopf bis Fuß mit bunten Kriegszeichen bemalt
C/GDA
Seine Mutter strich um ihn herum und deutete dann
GCFC
Mit dem Blick auf seinen rot-weiß-grün gestreiften Pillermann
C/GDA
Sagte: "Ach, mein Junge, wenn du schon so gerne malst und schmierst
GCFCD6
Sorge ich dafür, dass du was Künstlerisches wirst!"
[Instrumental]
D6CFGCC/G
[Verse]
C/GDA
Kurze Zeit darauf fand sich ein Warenhaus bereit
GCFC
Ihn als Schildermaler einzustellen, mit 'ner Probezeit
C/GDA
Er bestaunte, dass ihm tagelang der Mund weit offen stand
GCFC
In dem großen Hause all' die neuen Dinge, die er fand!
DCG
Schöne Menschen gab es dort, mit Gesichtern, glatt und weich
DCGA
Und er schaute in den Spiegel, lief schnell weg und fragte gleich
FGCA
Einen unrasierten alten Mann mit eckigem Gesicht:
FAD6C/G
"Warum sind wir beide denn so hässlich und die Andern nicht?"
C/GDA
"Wenn's dein Wunsch ist", sprach der Mann, "so wie die Anderen zu sein
GCFC
Halte dich an deinen Chef – kriech ihm einfach hinten rein!
C/GDA
Das übst du fleißig, bis sich dein Profil schön sanft und glatt
GCFCD6
An der Darmwand deines Vorgesetzten abgeschliffen hat!"
[Instrumental]
D6CFGCC/G
[Verse]
C/GDA
Und schon wandte sich der Junge an den sauberen Verein
GCFC
Mit dem heißen Wunsch, bald auch so'n schöner Arschkriecher zu sein!
C/GDA
Doch da zeigten sich die Menschen sehr verwundert und empört –
GCFC
Taten so, als hätten sie dieses Wort noch nie gehört!
DCG
Sie packten ihn am Arm, führten ihn in einen Raum
DCGA
Da hing ein hoher Vorgesetzter, höher als ein Baum
FGCA
Von der Zimmerdecke, festgeschnallt auf einem Stützkorsett
FAD6C/G
Dessen nackter Hintern pendelte schön glänzend, bleich und fett
C/GDA
Wie ein praller Gasballon, nur zigtausend mal so schwer
GCFC
Als die Tür aufging, kaum wahrnehmbar, im Luftzug hin und her!
C/GDA
Der Junge spürte, als das dicke Ding da vor ihm schwang
GCFCD6
Eine sanfte Hand im Nacken, die ihn in die Knie zwang!
[Instrumental]
D6CFGCC/G
[Verse]
C/GDA
Und da fand er sie, die Öffnung, ganz tief unter, gar nicht groß
GCFC
Und er jauchzte laut vor Freude und sofort ließ man ihn los
C/GDA
Er atmete tief ein, bohrte dann mit aller Macht
GCFC
Seinen dürren Knabenkörper in den engen, dunklen Schacht!
DCG
Doch im nächsten Augenblick ein heißer Druck, ein Donnerschlag
DCGA
Und als er drauf halb betäubt in einer Ecke lag
FGCA
Einen Mann vor Schmerz laut brüllen hörte, war ihm endlich klar
FAD6C/G
Dass er als Afterkriecher völlig ungeeignet war!
C/GDA
Er befühlte sein Gesicht, es war noch alles wie vorher
GCFC
Nur mit der scharfen Krümmung seiner Nase hatte er
C/GDA
Dem Vorgesetzten nicht allein den Schließmuskel geritzt
GCFCD6
Sondern ihm auch noch der Länge nach den Mastdarm aufegschlitzt!
[Instrumental]
D6CFGCC/G
[Verse]
C/GDA
Voller Angst sah er jetzt, wie die schönen Menschen um ihn her
GCFC
Hässlich wurden und ihn schlugen, und schon spürte er nichts mehr!
C/GDA
Als er dann erwachte sah er jenen alten Mann
GCFC
Mit dem eckigen Gesicht – er kroch hin und schrie ihn an:
DCG
"Ich hab' die Menschen jetzt, wie sie wirklich sind, geseh'n
DCGA
Und ich krieche auch nie wieder, davon wird man gar nicht schön!
FGCA
Ich will wissen, alter Mann, was ist mit den Leuten los –
FAD6C/G
Wenn sie schon nicht hübscher werden, warum kriechen sie denn bloß?"
C/GDA
"Schwer zu sagen", sprach der Mann, "manch einer kriecht ja auch nicht gern
GCFC
Und er meint, er muss es tun, um die Familie zu ernähr'n
C/GDA
Dem Andern macht es Spass, er schafft sich Frau und Kinder an
GCFCD6
Als Vorwand, nur damit er besser arschkriechen kann!"